Mir macht es großen Spaß, zwischen neuer und älterer Musik Bezüge herzustellen. Aktuelle Produktionen nehme ich gern zum Anlass, um dazu passende Klassiker aus dem Archiv zu wühlen. „Happy“ von Pharell Williams (2013) etwa verträgt sich super mit „I Got You (I Feel Good)“ von James Brown (1965). „A Hold On Love” von Erol Alkan (2013) passt prima zu “Big Fun” von Inner City (1988). In diesem Sinne habe ich kürzlich einen Song wiederentdeckt, den ich zu “Lean On” von Major Lazer (2015) gesellt habe. Es ist…
…„I Can’t Wait“ von Nu Shooz (1986).
Es war vor allem der Umgang mit den verfremdeten Vocals zu Beginn des Songs, in dessen Tradition etwa DJ Snake heute Stimmen zerschneidet und zu neuen Melodien zusammenbaut. Kürzlich habe ich „Lean On“ und „I Can’t Wait“ also hintereinander gespielt und fand, dass sie gut zueinander passen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich „I Can’t Wait“ mal wieder auflegen konnte, denn ich habe zu dem Song eine sehr innige Verbindung: Durch ihn bin ich erst auf die Möglichkeiten eines DJs erst richtig aufmerksam geworden (eine längere Geschichte dazu habe ich hier aufgeschrieben).
Bei der Recherche für diesen Post habe ich übrigens noch erfahren, dass die von mir so geschätzte Version vom niederländischen Produzenten Peter Slaghuis stammt, der die Original-Version der US-amerikanischen Band 1985 remixt und damit ein Jahr später zum Hit gemacht hat. Ende der Neunzehnachtzigerjahre habe ich dann wieder Platten von Peter Slaghuis gekauft – als er unter dem Namen Hithouse Acid-Platten veröffentlicht hat. 1991 ist Slaghuis bei einem Autounfall gestorben, vor wenigen Tagen erst wurde sein Schaffen im Rahmen einer Radio Show gewürdigt. Auch Nu Shooz haben darauf hingewiesen und damit an den Mann erinnert, der sie und mich zusammengebracht hat.
Als nächstes werde ich dann wohl meine Hithouse-Maxis wiederentdecken…