Eigentlich sollte es ja egal sein, mit welchen Instrumenten Musik produziert wird. Wichtig ist der Song – und ob der nun elektronisch oder akustisch arrangiert ist, sollte erstmal nebensächlich sein. Trotzdem wurde ich hellhörig, als ich las, dass das Dresdner Trio Komfortrauschen in eigentlich klassischer Rock-Besetzung aus Schlagzeug, Bass und Gitarre Techno-Sounds erzeugt. Angesichts dieser auf den ersten Blick ungewöhnlichen Kombi wurde ich dann doch neugierig – und klickte auf den Link.
Was soll ich sagen: Hätte ich es nicht gewusst, mir wäre nicht gleich bewusst geworden, dass hier keine programmierten Geräte die Sounds erzeugen, sondern Männer an eher konventionellen Instrumenten. Natürlich habe ich versucht, an einzelnen Sounds zu erkennen, ob er von einer Gitarre, einem Bass oder einem Schlagzeug stammt. Ich war allerdings nicht wirklich erfolgreich. Aber das sollte ja – wie eingangs erwähnt – eher nebensächlich sein. „Entscheidend ist, was hinten rauskommt“, hat Helmut Kohl einmal gesagt. Im Falle von Komfortrauschen ist das Techno, der sich in Sound und Struktur einigen Erwartungen, die man an das Genre hat, entzieht. Das macht die Musik von Komfortrauschen schon recht reizvoll. Und auch harmonisch ist das nicht immer greifbar, was in den vier Songs der EP „Komfortzone“ passiert. Auch hier also ein weiterer Pluspunkt für das Trio aus Dresden. Dazu noch ein sehr spezieller Sound, dessen Ursprünge sich im Track „Företag“ für mich recht deutlich manifestieren: Chicago und Kraftwerk. Nicht die schlechtesten Referenzen, wenn man mich überzeugen will. Sehr interessante Platte, deren Songs Teil meiner Setlisten werden – wie zum Beispiel „Hummelsheim“.
