Bei der Wednesday_Late_Art am vergangenen Mittwoch habe ich viele Songs gespielt, die ich entweder schon ewig nicht mehr oder noch nie in meinen Sets gespielt habe. „Heat Miser“ von Massive Attack fällt in die letzte Kategorie – und das, obwohl ich den Song schon so lange mag, ihn privat tausende von Malen gehört habe und auch noch eine schöne Geschichte mit ihm verbinde.
An einem Sonntag im Herbst 1994 war ich im Londoner Stadtteil Camden auf einem Flohmarkt. Einige der dortigen Clubs hatten ihre Türen geöffnet und Standflächen vermietet. In einem lief sogar Musik – unter anderem ein etwas schleppendes Instrumentalstück, durch das sich so eine Art Schnorchel-Atmen zog. Klavier, Basslinie, Streicher, ein schwerfälliger Beat – der DJ sagte mir auf meine Nachfrage hin, dass es sich um „Heat Miser“ von der gerade neuen, zweiten Massive Attack-LP handele. Am Abend hörte ich auf BBC Radio 1 dann auch noch „Protection“, den Titelsong dieser neuen Platte, und wusste: Die LP muss ich haben. Gleich am nächsten Morgen ging ich in Ealing zu HMV und kaufte „Protection“. Keine Frage: eine großartige, wegweisende Platte, die mich seitdem begleitet.
Ich freue mich also aufrichtig darüber, dass der Song, der mich zu „Protection“ (und auch zum Piano spielenden Craig Armstrong) geführt hat, am Mittwoch durch das Foyer der Bundeskunsthalle waberte.
Das gesamte Set der Wednesday_Late_Art habe ich mitgeschnitten und lade es in den kommenden Tagen hier hoch.
Ein Gedanke zu „Wiederentdeckt: Heat Miser“