Als „Sueno Latino“ auf einigen Samplern auftauchte, die ich so um 1989 und 1990 kaufte, fand ich den Song eigentlich ganz okay, hörte aber dann doch lieber Acid-House oder frühen Techno. Erst vor Kurzem verstand ich, was „Sueno Latino“ eigentlich auszeichnet – und das kam so:
2019 las ich in einigen Musikblogs, dass „Sueno Latino“ zum 30. Geburtstag neu aufgelegt werde. Und in den Meldungen war auch immer wieder die Rede davon, dass dieser House-Klassiker auf einem noch viel älterem Werk basieren würde: auf „E2-E4“ von Manuel Göttsching. Die Platte ist eine einstündige, elektronische Improvisation, die Göttsching in neun, nach Schachspielzügen benannten Stücken eingeteilt hat. Neugierig wie ich war, hab ich mir dann „E2-E4“ zum ersten Mal angehört und war sofort begeistert: Die Sounds sind so warm, sie klingen so zeitlos und schaffen einfach eine ganz wunderbare Stimmung. Und ein Teil von dieser schönen Platte taucht in „Sueno Latino“ auf: Das gleichnamige Musikprojekt aus Italien sampelte für ihren Song von Göttsching.
Kürzlich konnte ich die Neuauflage, die mich 2019 auf „Sueno Latino“ aufmekrsam gemacht hat, in einem Plattenladen bekommen – und warte nun auf die nächste Gelegenheit, mit den warmen Klängen ein Set zu eröffnen. Wenn es so weit ist, sag ich natürlich Bescheid.
